Den Reichtum erwarben sie vor allem durch den Wegzoll von Karavanen, die Myrrhe, Weihrauch und Gewürze nordwärts transportierten.
Griechen, Römer und Byzantiner hinterließen hier ihre Spuren, mit den Nabatäern verschwanden auch die verschüttete Nekropolis im Staub der Geschichte bis zur Auferstehung Anfang des 19. Jahrhunderts.
Zum göttlichen Territorium führte einst der Siq (Schacht) über 1,2 km. Er ist das ursprüngliche Bachbett des Wadi Musa – bis es von den Nabatäern wegen der Gefahren tödlicher Sturzfluten gestaut, umgeleitet und zu einem gepflasterten Prozessionsweg umgewidmet wurde.
Beidseitig der bisweilen beklemmend wirkenden Canyonwände findet der aufmerksame Besucher stark erodierte Votivnischen, Idole und stark erodierte Skulpturen, darunter ebenerdig in Rinnen verlaufend die Reste der einstigen Wasserleitung.
Fast unverhofft leuchtet zwischen den dunklen Wänden des Siq das Khazne al-Firaun (Schatzhaus des Pharao) auf, die Attraktion oder der Sehnsuchtsort aller Touristen, ein großartiges Erlebnis.
Trotz aller Springfluten blieb der aus dem Sandstein gehauene Monolith gut erhalten und ist noch immer von manchem Geheimnis umgeben.
Im folgenden weiten Gelände sind mehr als 600 verschiedenste Grabmonumente, verstreut, darunter gewaltige Paläste für die Verstorbenen und Ruinen einstiger Heiligtümer. Sonne, Wind und Regen schaffen fantastische Formen und Farben, das Menschenwerk verändert sich stetig, so werden Ausblicke zu Einsichten, wenn der Besucher es zulässt.
Ad Deir (das Kloster) lässt sich auf dem antiken Prozessionsweg vom Stadtzentrum nach ca. 800 Treppenstufen ersteigen. Es ist wie Al Khazneh aus dem Fels geschlagen und diente neben dem Opferplatz als weitere prominente Kultstätte.
Großartig leuchtet das Denk-mal im Spätlicht, umgeben ist es von zahlreichen Grabhöhlen.
Die Aussicht von dort oben in die umgebende purpurrote Felsenlandschaft ist überwältigend.