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Indien – Varanasi
Indien entdecken zu wollen hieße täglich eine Handvoll Sandkörner zu zählen- ließe man sich auf die mich bewegende Vielfalt dieses Kontinents ein. Im Leben aller Kasten ist Pachisi das tägliche Spiel um Glück und Strategie- ähnlich dem Mensch-Ärgere-Dich-Nicht. Beides zählt: Verlieren oder gewinnen.
Indien – Varanasi
Indien entdecken zu wollen hieße täglich eine Handvoll Sandkörner zu zählen - ließe man sich auf die mich bewegende Vielfalt dieses Kontinents ein. Im Leben aller Kasten ist Pachisi das tägliche Spiel um Glück und Strategie- ähnlich dem Mensch-Ärgere-Dich-Nicht. Beides zählt: Verlieren oder gewinnen.
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Indien ​VARANSI, einst Benares

Oft mehr als 100000 Gläubige beten täglich im Vishwanath-Tempel, stehen in sehr langen Schlagen, von Polizisten geordnet, in der engen Straße in der Hitze, dem Staub eines Stroms von Rikschas, Mopeds, Lastenträgern, Bewohnern und noch dichteren Wolken der Abbruchkolonnen im alten Quartier; ein bequemer Tourie- und Pilgerkorridor soll bis zum Einäscherungsplatz am Manikarnika Ghat am Ufer des heiligen Ganges erzwungen werden.

24 Stunden brennen hier die Scheiterhaufen: gläubige Hindus sollen in deren Rauch endlich von der Mühsal ständiger Reinkarnation befreit werden. Darauf bereiten sie sich in stadtweit verbreiteten Sterbehospizen vor und erwarten ihr Ableben.

Alles ist friedlich, chaotisch, traurig, mystisch, manchmal zu Tränen rührend – die heiligste Stadt der Hindus.

© 2022 Copyright Lothar Steiner